Erfolg­rei­che Ent­schei­dun­gen — aber wie?

Sie ste­hen schon län­ger vor einer Ent­schei­dung, die gefällt wer­den muss. Bis­her sind Sie zu kei­nem Ent­schluss gekom­men. — Als Team, Grup­pe, zusam­men­ar­bei­ten­de Gemein­schaft wol­len Sie eine Ent­schei­dung dar­über tref­fen, wie es mit Ihrer Zusam­men­ar­beit wei­ter­ge­hen soll. Es gelingt nicht. — Allein oder im Team haben Sie meh­re­re Pro­jek­te vor, die Sie umset­zen wol­len. Prio­ri­tä­ten sind nicht vor­ge­ge­ben. Wie ent­schei­den Sie?
Viel­leicht hilft es Ihnen bei der Ent­schei­dungs­fin­dung, die unten auf­ge­führ­ten Fak­to­ren im Ein­zel­nen bewusst ins Auge zu fas­sen. Haben Sie etwas davon über­se­hen? Haben Sie etwas unter­be­wer­tet, was stär­ker berück­sich­tigt wer­den soll­te? Haben Sie einen Fak­tor gegen­über ande­ren stark über­be­wer­tet, ihn den ande­ren vor­ge­zo­gen, weil er Ihnen viel­leicht per­sön­lich beson­ders liegt?

Was ist Ihr Ziel? Was wol­len Sie errei­chen? Ist das allen Betei­lig­ten klar? Wo fehlt Klar­heit? Was bewirkt Des­in­ter­es­se, was Wider­stand? Manch­mal emp­fiehlt es sich, beson­ders wenn es sich um Neu­es han­delt, das ange­strebt wird (z.B. bei inno­va­ti­ven Geschäfts­feld­erwei­te­run­gen oder Grün­dun­gen) eine ande­re Fra­ge vor­an­zu­stel­len:
Was ist Ihre Visi­on? Was ist das Zukunfts­bild? Was sind die Aspek­te der Visi­on, die Sie mit­ein­an­der tei­len? Anschlie­ßend erneut die Fra­ge: Wel­che kon­kre­ten Zie­le erge­ben sich für Sie aus der Visi­on, die Ihnen vor­schwebt?
Wenn Sie bereits eini­ges unter­nom­men haben, ein Ziel zu erar­bei­ten, die­ses deut­lich zu for­mu­lie­ren und Prio­ri­tä­ten zu set­zen, dies aber nicht gelun­gen ist: was waren die Hin­der­nis­se? Was stand im Weg? Ergän­zend: Was haben Sie bis­her unter­nom­men, um die erfor­der­li­che Ent­schei­dung zu fäl­len, den Ent­schluss zu fas­sen? War­um gelang das nicht? Und wei­ter: Was beinhal­tet das Ziel für Anfor­de­run­gen an Sie? Was sind die Soll-Kri­te­ri­en, die Ihr Ziel ent­hält? Wenn es sich um die Ent­schei­dung für eine Geschäfts­feld­erwei­te­rung han­delt: was sind Bedürf­nis­se und Erwar­tun­gen der Kun­den? Was sind gesetz­li­che und behörd­li­che Auf­la­gen? Was sind Vor­aus­set­zun­gen und Bedin­gun­gen hin­sicht­lich Aus­bil­dung, Zer­ti­fi­zie­rung, Qua­li­fi­ka­ti­on, Qua­li­täts­si­che­rung, Aus­stat­tung und Kapi­tal? Was sind Stan­dards, ethi­sche Nor­men und Wer­te, die erfüllt wer­den soll­ten?
Ein ande­rer wich­ti­ger Aspekt, der häu­fig über­se­hen oder unter­schätzt wird: Was sind die Kon­se­quen­zen Ihrer Ziel­set­zung? Was folgt aus Ihren Zie­len für Sie, Ihre Kol­le­gen, Ihr Unter­neh­men, Ihre Fami­lie? Wel­che Kon­se­quen­zen in die­ser und jener Hin­sicht müs­sen bedacht, ein­be­zo­gen, in Kauf genom­men werden?

Wenn Sie das Ziel im Zusam­men­hang mit Hin­der­nis­sen, Anfor­de­run­gen und Kon­se­quen­zen vor Augen haben, lau­tet die zen­tra­le Fra­ge: Will ich das (so)? Passt nicht nur das Ziel, son­dern stim­men auch die Kon­se­quen­zen? Will ich die­se schul­tern? Akzep­tie­re ich sie? Ist es in Ord­nung für mich, sie zu bewir­ken?
Und ergän­zend: Kann ich, kön­nen wir das, was die Umset­zung des Ziels erfor­dert? Haben wir die Fähig­kei­ten, Kennt­nis­se, tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen, die Kraft und Zeit, die­se Ent­schei­dung umzu­set­zen? Wel­che Fähig­kei­ten und Kennt­nis­se besit­zen Sie, die zur Umset­zung Ihres mög­li­chen Ziels erfor­der­lich sind? Wel­che Res­sour­cen haben Sie dar­über hin­aus, all das zu mobi­li­sie­ren, was nötig ist, um Ihr Ziel zu errei­chen?
Wenn Sie sich über all dies im Kla­ren sind und sich deut­li­che Vor­stel­lun­gen dar­über gebil­det haben, stel­len Sie sich die Fra­ge nach der Umset­zung: Wer wird dies umset­zen? Mit wes­sen Hil­fe? In wel­cher Form? Mit wel­chen Mit­teln? In wel­chem zeit­li­chen Rah­men? Wie sieht der Pro­zess der Umset­zung aus? Wie wird er kom­mu­ni­ziert? Das Aus­ge­führ­te gibt weder eine fixe Rei­hen­fol­ge vor, in der die genann­ten Fak­to­ren ein­be­zo­gen wer­den soll­ten, noch behaup­tet es, alles Genann­te müs­se immer aus­führ­lich berück­sich­tigt werden.

Es han­delt sich um zen­tra­le Aspek­te und Fra­gen, die sich aus ihnen erge­ben und die in Ent­schei­dungs­pro­zes­sen nütz­lich und hilf­reich sind. Ihre Beach­tung und Beant­wor­tung ist erfah­rungs­ge­mäß von Vor­teil, wenn Ent­schei­dun­gen umsich­tig, trag­fä­hig und fun­diert – das heißt mit Aus­sicht auf erfolg­rei­che Umset­zung – gefällt wer­den sollen.

Not­hart Rohlfs